Versand von E-Mail aus Outlook – Anhang „winmail.dat“

Vereinzelt wird seit dem Update von AMS auf Version 3.0 von Anwendern gemeldet, dass Outlook ihren E-Mail-Partnern statt der eigentlich gewünschten Anhänge einen Anhang „winmail.dat“ schickt, den diese nicht lesen können. Aber was hat AMS mit dem Format zu tun, in dem Outlook Dateianhänge schickt?

Die „winmail.dat“ ist seit Jahren eine Plage im E-Mail-Verkehr, da sie im Microsoft-spezifischen Format „MS-TNEF“ aufgebaut ist und von anderen Mailprogrammen nicht interpretiert werden kann. Das Format geht auf die ersten Versionen von Microsoft Outlook / Exchange zurück und sollte eigentlich nur für den Mailverkehr zwischen Outlook-Empfängern verwendet werden – für Mails an „Internetempfänger“ (tatsächlich – Outlook differenziert in völliger Weltfremdheit noch zwischen Exchange-Empfängern und Internet-Empfängern) sollte auch keinen Fall das Rich-Text/MS-TNEF-Format verwendet werden.

Der Zusammenhang mit dem AMS-Update ist nun folgender:

  • Laut Artikel in der Microsoft Knowledge Base hängt der Versand der winmail.dat vom in Outlook verwendeten Mailformat – Rich text oder Plain text – ab (im Artikel steht auch, wie dies eingestellt werden kann).
  • Das verwendete Format (Rich text / plain text) wiederum hängt von der Form der Mailadresse des Empfängers ab – wird die Adresse in der Form „smtp:irgendwer@irgendwo“ geliefert, gibt es Rich Text, sonst normalen Text.
  • Nun müssen wir nach Outlook-Versionen unterscheiden. Wird Outlook 97/2000 von einem anderen Programm (z.B. AMS) gebeten, eine E-Mail zu starten, so muss die Mailadresse zwingend wie oben mit dem Zusatz „smtp:“ geliefert werden, sonst nimmt Outlook einen Exchange-Empfänger an und die Mail kann nicht ausgeliefert werden (ab Outlook 2003 ist das „smtp:“ nicht mehr nötig). AMS setzt daher beim Aufruf von Outlook über die MAPI-Schnittstelle immer das „smtp:“ vor die Mailadresse.
  • Es gibt zwei verschiedene technische Möglichkeiten, unter Windows das installierte Mailprogramm zu starten: Entweder über die Windows-Shell (probieren Sie mal, im Windows-Startmenü unter „Ausführen“ einzutippen: „mailto:irgendwer@irgendwo.de“) oder über Aufruf der MAPI-Schnittstelle.
  • Vor dem letzten AMS-Update wurde bei Klick auf die kleinen Mailsymbole neben Eingabefeldern für Mailadressen immer die Methode über die Windows-Shell verwendet. Dadurch wurde immer die Mailadresse ohne „smtp:“ übergeben – Outlook ist beim Aufruf über die Windows-Shell schlau genug, nicht direkt einen Exchange-Empfänger zu vermuten, sondern einen Internet-Empfänger – und verwendet direkt das Plain-Text-Format (ohne winmail.dat).
  • Seit dem letzten AMS-Update wird auch in den Eingabefeldern für Mailadressen MAPI verwendet – daher kommt der Adresszusatz „smtp:“ vor alle Mailadressen – daher setzt Outlook das Rich-Text-Format (siehe oben, Punkt 2) – und daher wird die „winmail.dat“ verschickt .

Wenn all das stimmt, haben wir also offenbar die Wahl: Entweder wir liefern die Mailadressen an Outlook ohne „smtp:“ – dann klappt bei Outlook 97/2000 der Versand nicht, weil ein Exchange-Benutzer angenommen wird. Oder wir liefern die Mailadressen mit „smtp:“ – dann haben wir das inkompatible Format für Anhänge und die „winmail.dat“.

Meine Gratulation an alle Leser, die sich bis hierher durch den Artikel durchgekämpft haben. Leider muss ich das große Finale schuldig bleiben – ich sehe derzeit keine universelle Lösung, die in allen Szenarien mit allen Outlook-Versionen funktionieren würde. Ich kann derzeit nur empfehlen, die im Microsoft-Artikel genannten Einstellungsmöglichkeiten zu nutzen, um die Problematik auf jedem Rechner einzeln zu lösen.

Wer ein bessere Lösung weiß, möge sich bitte melden …

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