Lizenzbedingungen für den Einsatz des Firebird-Datenbankservers

AMS nutzt die Datenbank Firebird (http://www.firebirdsql.org) für die Datenhaltung. Dabei handelt es sich um Open-Source-Software (also Software mit frei zugänglichem Quelltext). Ein häufig anzutreffender Trugschluss ist es allerdings, dass Open-Source-Software mit „kostenloser Software“ gleichzusetzen ist oder dass gar keine Lizenzbedingungen für den Einsatz der Software existieren.

Der Einsatz von Firebird ist sehr wohl an Lizenzbedingungen gebunden. Diese Bedingungen sind aber an die sehr verbreitete Mozilla-Lizenz angelehnt (die verwendeten Lizenzen sind die IPL und IDPL). Was ist also erlaubt, und unter welchen Bedingungen? Ich möchte hier für die wichtigsten Szenarien eine kurze persönliche Antwort geben – ohne Anspruch auf Vollständigkeit und natürlich ohne Gewähr.

  • Ich bin Anwender und möchte Firebird nur nutzen. Dieser Fall betrifft alle Anwender von AMS.4. Die Lizenz erteilt hierfür ein Nutzungsrecht (ohne Kosten). Es gibt natürlich einen Haftungs-/Garantieausschluss, aber abgesehen davon ist für den Einsatz des Servers in diesem Fall praktisch nichts zu beachten.
  • Ich bin Softwarehersteller und möchte Firebird ausliefern, ohne den Quellcode zu verändern. Das trifft auf uns bei AssFiNET zu. Die Distributionsrechte für die unveränderten Software werden in der Lizenz erteilt. Voraussetzung ist, dass der Distributor die Lizenz nicht einschränkt (d.h. Anwendern die vollen Rechte gewährt) und darauf hinweist, dass der Quelltext des System öffentlich verfügbar ist (das ist hier der Fall).
  • Ich bin Softwarehersteller und möchte den Firebird-Quelltext an meine Anforderungen anpassen und ausliefern. In diesem Fall müsste der geänderte Quelltext wieder öffentlich verfügbar gemacht und unter die gleiche Lizenz gestellt werden wie das Firebird-Basissystem. Da in AMS.4 allerdings nur der originale, unveränderte Firebird-Server zum Einsatz kommt, interessiert dieser Fall nicht weiter.

Damit sollte der Einsatz von Firebird in normalen Anwendungsfällen keine relevanten rechtlichen Probleme aufwerfen. Auch das war – neben der breiten Unterstützung durch eine internationale Entwicklergemeinde und die kostenlose Verfügbarkeit – ein Grund für uns, vor bald 5 Jahren die Entscheidung für Firebird als Datenbankserver für AMS.4 zu treffen. Eine Entscheidung, die wir nicht bereut haben.

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